Kraguevac, Smederevo, Novi Sad – Ewiger Sommer in Serbien

Es ist Mitte Oktober und wir fahren bei Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad und meist strahlender Sonne von Süd- nach Nordserbien – mehr oder weniger an der Donau entlang. Am Abend ist es schon frischer, aber sonst noch kaum Anzeichen für den kommenden Herbst und wir wollen immer noch nicht so recht wieder nach Hause… auch wenn wir kurzfristig ein bisserl Stress hatten mit einer Hotelbuchung in Novi Sad, die wg eines Kommunikationsproblems zwischen der Buchungsplattform und dem Hotel nicht geklappt hat und wir uns spät am Abend noch ad hoc ein neues Hotel suchen mussten… da hab ich kurz die Nerven weggeschmissen und wollte heim…

Aber zuerst waren wir in Kraguevac im gleichnamigen Hotel, Ernsts lang gehegter Traum- fragt mich nicht warum…
Die Aussicht auf die wenig aufregende Stadt war jedenfalls sehr nett.
Und es gab einen ganz toll angelegten, riesigen Landschaftspark, den wir abgeradelt sind – mit einem tollen Museum und Denkmälern bzw Land Art auf den Gräbern der Opfer eines Massakers der Nazis an den Serben 1941.
Ansonsten ist die Stadt bekannt für ihre riesigen alten Industrieareale, die aber leider sehr heruntergekommen sind, und die Stadt hat versäumt, was draus zu machen.
Die Zastavas wurden hier gebaut und dementsprechend gibt es noch besonders viele davon.
Weiter nördlich an der Donau haben wir bei der wirklich sehr imposantesten Burg von Smederevo Station gemacht
Und das Viena gesehen, das leider noch geschlossen hatte – vielleicht kommt bei uns doch von Zeit zu Zeit ein bisschen eine Art Heimweh auf.
Bei Belgrad erscheint zum ersten Mal Wien auf den Autobahnschildern.
Aber wir wollten ja auf jeden Fall noch Novi Sad sehen.
Und was gibt es da? Hurra, wieder eine Festung,
aber diesmal eine, wie wir sie noch nicht gesehen haben: die größte Festung, an der die Habsburger 90 Jahre lang gebaut haben.
Heute sieht man die vielen, ringförmig um die obere Burg angelegten Bastionen nicht mehr so deutlich, da sie bewachsen sind, aber es schaut toll aus.
Die darunter befindlichen Katakomben sind leider nur noch teilweise zugänglich.
Eine riesige Synagoge gibt es auch (aber keine sichtbaren Moscheen mehr),
die man sogar besichtigen kann.
Der Hauptplatz erinnert schon wieder sehr an Österreich,
so wie die ganze Innenstadt von der k&k Zeit sehr geprägt ist
Im zentralen Stadtpark gibt es eine kleine Kaffee Bar, die die umliegenden Parkbänke als Sitzgelegenheiten nutzt und kleine Klapptischchen zur Bestellung ausgibt, sehr nette Idee!!!
Es gibt neben der großen katholischen Kirche am Hauptplatz auch eine orthodoxe, aber auch die ist ungewohnt barock.
Und der Markt wirkt auch viel steriler als sonst auf dem Balkan.
Da wir in der Not ein Hotel relativ weit außerhalb nehmen mussten, haben wir wieder unsere Räder ausgepackt, was – da Novi Sad zwar die zweitgrößte Stadt Serbiens, aber eine ausgesprochene Radlerstadt ist mit gut ausgebauten Radwegen und vielen lustigen, verhaltenskreativen Radfahrern – uns auch recht viel Spaß macht…
zB bei dem tollen Wetter an der Donau entlang zu gondeln, wo die Menschen noch in den Strandbädern sich sonnen,
auch wenn wg des Hochwassers die Schirme schon im Wasser stehen
und uns in einem der vielen Fischrestaurants eine scharfe, serbische Fischsuppe zu gönnen.
Originelle Kennzeichnungen der Toiletten gibt’s hier auch.
Und das Schuhwerk des modebewussten Serben an sich schaut sehr oft so aus… Morgen geht es weiter zu unserer letzten Station auf dem Heimweg: der Plattensee in Ungarn